Sonntag, 13. November 2016

Kyoto - einer der schönsten Städte der Welt | Teil 1

Im Artikel vom 22. Janur 2013 hatte ich meine Reise nach Kyoto in kurzen Worten angedeutet.
Kyoto hat ein paar Worte mehr verdient, weshalb ich hier etwas ausführlicher berichten werde.

Neujahr in Japan ist eine sehr ruhige Zeit. Die ersten paar Tage des neuen Jahres ist Ferienzeit. Viele Firmen schließen ihre Pforten und ihre Mitarbeiter bekommen ein wenig Erholung. So man es, dass auch Ai zum Neujahr eine Woche frei hatte. Wir haben die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und haben eine kleine Reise unternommen. Die Ziele waren: Nara, Osaka, Kyoto.

Aus verschiedenen Quellen wurde mir empfohlen für Kyoto mindestens 3 Tage einzuplanen, da es dort so viel zu sehen und zu erleben gibt. Unser Zeitplan erlaubt das leider nicht. Wir haben ein einhalb Tage Zeit.
Als wir am Kyotoer Bahnhof ankommen ist das erste was mir auffällt, dass die Leute hier an den Rolltreppen rechts stehen. In Tokyo ist das genau umgekehrt. Dort stehen die Leute links auf der Rolltreppe. Ist mir aufgefallen, da ich als Tokyoter auf der falschen Seite stand und mich über die anderen Leute gewundert habe. Ich wurde aber schnell aufgeklärt. Hier steht man recht und läuft links.

Nach dem einchecken ins Hotel, welches direkt im Bahnhof integriert ist, machen wir uns auf die Stadt zu erkundigen.
Unser erstes Ziel Burg Nijo dem Sitz des Shoguns in der ehemaligen Hauptstadt Kyoto.


Die Burg ist wie eine typische japanische Burg aufgebaut. Die Burgmauern sind von einem Burggraben umgeben der mit Wasser gefüllt ist. Das Innere der Burg ist jedoch bemerkenswert. Betritt man die Burg steht man relativ schnell vor dem hölzernen Hauptbau. Es ist eine beeindruckende Demonstration japanischer Handwerkskunst. Das Gebäude ist hauptsächlich aus Holz gefertigt. Der Dachstuhl ist aus gewaltigen Holzstämmen gefertigt die mit Holzfarbenden Blechen verziert sind (ob es auch wirklich Gold ist weiß ich nicht). Die Fassaden sind teilweise mit aufwendigen Holzschnitzerreichen verziert. Ein unglaublich aufwendiges, aber auch unglaublich schönes Bauwerk. Auch das innere des Gebäudes zeugt von den hohen Handwerklichen Fertigkeiten der Erbauer und der Restaurateure. Im Inneren ist das Fotografieren verboten, um die Farben der Verzierungen vor Licht und damit vor dem verblassen zu schützen.
Der Boden knarrt bei jedem Schritt. Dies ist jedoch kein Konstruktionsfehler. Das Knarren diente den Bewohnern in der Burg im japanischen Mittelalter als Alarmanlage und damit dem Schutz gegen Eindringlingen. Es ist unmöglich sich im Gebäude zu bewegen ohne Geräusche zu hinterlassen.

So ein schönes Gebäude hat natürlich auch einen schönen Garten verdient, welcher den Shogun angemessen ist.


Hinter dem Hauptgebäude erstreckt sich ein wunderschöner japanischer Garten. Obwohl es Januar ist und dies die kargstes Jahreszeit ist, strahlt der Garten eine gewisse Schönheit und Harmonie aus. Japanische Gärten faszinieren mich ungemein. Sie zeigen die schönste Seite der Natur und sie sind wundervolle Orte um die Seele baumeln zu lassen. Das Paradoxe daran ist, dass diese Gärten genau das gegenteil von natürlich sind. Jeder Stein, jeder Baum, jeder See, jeder Grashalm dieser Gärten sind akribisch geplant und arrangiert. Die Steine, Bäume, Gräser und das Wasser sind dort wo sie sind, weil eine Person mit einem besonderen Sinn für Ästhetik die Position und die Ausrichtung von jedem Stück festgelegt hat. Japanische Gärten sind somit so unnatürlich wie die Nettetalbrücke der A61. Sie wirken jedoch unglaublich natürlich und beruhigend. Ich habe höchsten Respekt vor den Fähigkeiten der Designer. (Ist Designer das richtigeWort?)

Damit hat der Tag gerade erst Angefangen. Da ich zusammen mit einer Japanerin Reise muss der Tag akribisch durchgeplant und durchgetaktet sein. Keine Zeit zu verschwenden. Dies war die erste Station von 6 an diesem Tag. Die anderen Stationen folgen in weiteren Artikeln.

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