Dienstag, 25. Dezember 2012

Weihnachten

Ich hatte ein tolles Heiligabend.
Bin zusammen mit Ai zu Mittag bei Bubba Gump Shrimp essen. Das ist ein Restaurant mit Forest Gump Thema wie man sich vielleicht vorstellen kann. Das Essen hier ist sehr lecker.

Am Abend sind wir dann bei ihr Zuhause und dinieren mit der Familie vom feinsten. Mit Kobe Beef und Fugu.
Habe eine gute Zeit hier.

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Dienstag, 11. Dezember 2012

Neue Farm

Ich bin vor etwas mehr als einer Woche zu einer neuen Farm in Ibaraki gewechselt. Diese Farm ist nicht ganz so traditionell wie die letzte, aber typisch Japanisch.
Meine Gastfamilie lebt in einem normalen Haus in einem Wohngebiet in der Stadt. Die "Farm" bzw die Felder befinden sich ein paar km weit weg vom Haus.

Auf den Feldern befinden sich 4 Gewächshäuser. In einem wächst Spargel, ein Haus enthält einen Kräutergarten, eines dient als Lagerraum und im letzten habe ich letzte Woche Zwiebeln gepflanzt.
Hier wird alles angebaut was man sich vorstellen kann und das alles auf einem ha.

Zu dieser Jahreszeit ernte ich hauptsächlich verschiedene Rettich Arten oder auch "Daikon". Auf einem Feld neben den Gewächshäusern wachsen 12 verschiedene  Arten.

Meine Aufgabe heute war es, alte Pflanzenreste die nach der Ernte übrig geblieben sind zu verbrennen. Das sieht man zu dieser Jahreszeit auf jedem Feld. Ich denke in Deutschland würde man das Zeug kompostieren oder einfach in die Erde pflügen.

Mir persönlich hat die letzte Farm besser gefallen. Sie war sehr traditionell Japanisch. Außerdem war das Essen bei weiten besser.
Das Problem mit dem Essen ist, dass die meisten Zutaten für das Essen vom eigenen Feld kommt. Somit ist das Essen abhängig von der Jahreszeit. Im Moment gibt es also häufig  Rettich in verschiedenen variationen. Rettich ist leider ziemlich geschmack- und nährstoffarm.


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Donnerstag, 22. November 2012

Ein Arbeitstag

22.11.2012

Ich wache um 6 Uhr auf und ziehe mich für die Arbeit um. Um 7 Uhr gibt es Frühstück. Es gibt Reis und Gemüse. Der Reis wird mit einem rohen Ei serviert. Ich habe noch nie ein rohes Ei gegessen. Ich mag den Geschmack des Eigelbs, die Konsistenz des Eiweiß ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig.
Nach dem Frühstück mache ich den Abwasch. Meine Gastgeber verzichten auf chemische Waschmittel. Das Geschirr wird ausschließlich mit klarem Wasser gewaschen. Auch zum Baden gibt es ausschließlich Kernseife. Sie bereiten ihr Wasser durch ein System das ich noch nicht gesehen habe selber auf. Dieses System kommt mit manchen chemischen Verbindungen in Waschmitteln nicht zurecht, weshalb auf solche verzichtet wird.

Als der Abwasch fertig ist gebe ich den Hühnern Wasser, während der Hausherr sie füttert. Als Futter erhalten die Hühner eine Mischung aus Reis, Weizen und ein wenig Fischmehl.
Nach ein paar anderen kleinen Aufgaben ist es schon 10 Uhr und wir legen eine halbstündige Teepause ein.
Es gibt Tee zusammen mit japanischen Snacks und Kaki.

Nach der Pause werde ich gefragt ob ich beim verputzen der Wände helfen kann. Habe ich noch nie gemacht, kann es aber versuchen.

Das Haus meiner Gastfamilie ist ganz traditionell gebaut. Die Wände des Hauses entstehen in mehreren Schritten.
Zunächst wird ein Gerüst aus Bambus geflächtet.
Der Bambus dient als Träger für eine Schicht Lehm.
Nachdem der Lehm getrocknet wird eine Art schwarzer Putz aufgebracht der aus Lehm, Sand und Reishalmen gemischt wird. Diese Schicht wird sehr sorgfältig aufgebracht und glatt gestrichen.
Nach einem Tag ist dieser schwarze Putz getrocknet und eine letzte, weiße Schicht aufgebracht.
Dieser weiße Putz ist eine Kalk Mischung aus der Region. Mir wird gesagt das diese Region berühmt für dieses Material ist und dass es im ganz Land verwendet wird.
Da die weiße Schicht die letzte ist, wird die ganz besonders gründlich aufgebracht und glatt gestrichen.
Eine Wand auf diese Art herzustellen ist sehr Zeitaufwendig.

Ich versuche mich darin die Wand zu verputzen. Es klappt ganz gut, allerdings bin ich etwas langsam und meine Gastmutter übernimmt um zu verhindern, dass er Putz trocknet bevor er endgültig glatt gestrichen ist.

Meine nächste Aufgabe ist es Nägel und Schrauben aus Holzbrettern zu entfernen. Die Bretter sollen später verbrannt werden und wie bereits erwähnt habe wird die Mülltrennung in Japan sehr genau genommen.
Das Werkzeug das mir hierzu zur Verfügung steht ist dabei um einiges besser als alles was mir bei der Arbeit in Nagoya zur Verfügung stand. Einen Akkuschlagschrauber hätte ich in Nagoya wirklich gebrauchen können.

Als ich gerade anfange ist es schon Mittag und wir machen eine Mittagspause. Zuvor habe ich mit meiner Gastmutter ein paar Onigiri gemacht die wir zum Mittag essen. Das Mittagessen ist eher ein Mittagssnack. Das große Essen gibt es hier Abends.

Nach dem Mittagsessen gehe ich meiner Nagel Aufgabe nach. Gegen 3 Uhr bin ich fertig und es gibt wieder eine Teepause. Als ich während der Pause aus dem Fenster im Wohnzimmer schaue sehe ich ein Reh welches durch das Feld vor dem Haus läuft.
Als ich meine Kamera ergreife ist es schon zu weit weg um ein gutes Foto zu bekommen.
Die Aussicht von meinem Sitzplatz am Tisch ist allerdings auch nicht zu verachten.
Nach der Tee Pause schaufeln wir Dreck der vorher in der Sonne getrocknet wurde in Säcke und verstauen diese in einem Schuppen. Die Erde nutzen wir am Freitag um in einen Raum den Boden auf traditionell japanische Art zu legen.
Als wir damit fertig sind und wir schnell noch die Eier aus dem Hühnerstall holen heißt es schon wieder Feierabend.

Morgen bin ich auf eine Feier in der Schule der ältesten Tochter eingeladen. Morgen wird also nicht so viel gearbeitet.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von dem Haus in dem ich hier Wohne.



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Dienstag, 20. November 2012

Farmleben

20.11.2012

Am Montag den 19.11.2012 verlasse ich das Haus meiner Gastfamilie in Tokyo um 11 Uhr morgens um mich auf den Weg zum Bahnhof zu machen.
Mein Ziel ist Kuzuu in der Präfektur Tochigi. Hier werde ich für zwei Wochen auf einer Farm arbeiten.
Den Kontakt zu dieser Farm habe ich über das Internet hergestellt. Die Arbeit ist nicht bezahlt, ich arbeite für Essen und Unterkunft. Allerdings bekomme ich einen Einblick in das Land- und Familienleben in Japan.

Die Zugfahrt nach Kuzuu dauert etwa 3 Stunden. Zusätzlich habe ich Schwierigkeiten meine Züge zu finden. Gut das ich früh genug los gefahren bin.
Ich muss 3 mal Umsteigen bis ich an meinem Zielbahnhof ankomme.

Als ich ankomme ist es kurz vor 15 Uhr. Ich soll um 15 Uhr vom Bahnhof abgeholt werden. Ich warte und um 15:20 Uhr ist immer noch niemand am Bahnhof. Ich mache mir sorgen ob man mich vergessen hat und versuche eine Handy Nachricht zu schreiben. Leider habe ich nur die Mobieltelefon Nummer. In Japan ist es nicht immer möglich Nachrichten nur mit der Mobiltelefon Nummer zu versenden. Man benötigt meistens die Mail Adresse des Handys.
Meine Nachricht kann also nicht zugestellt werden. Ich rufe also an und die Stimme im Telefon sagt mir, dass ich in 20 Minuten abgeholt werde.
Etwa 30 Minuten später werde ich dann abgeholt. Eine Frau begrüßt mich mit breiten, freundlichen Lächeln. Im Auto sitzt ein 3 Jahre alter Junge. Er heißt Taisuke und ist im ersten Augenblick sehr schüchtern.
Ich lade mein Gepäck in das Auto und wir fahren erstmal zum Baumarkt um ein paar Säcke zu kaufen. Anschließend geht es zum Kindergarten um den zweiten Sohn abzuholen. Er ist 5 Jahre alt. Als er ins Auto steigt begrüßt er mich selbstbewusst und höflich und stellt sich als Kentaro vor. Darauf springt sein kleiner Bruder an und stellt sich mir auch vor.
Danach geht es Nachhause.

Das Haus ist etwa 2 Kilometer vom Kindergarten entfernt und steht an der gleichen Straße.
Es ist im traditionell japanischen Stil gebaut. Es ist Hauptsächlich aus Holz gebaut und recht groß.

Bevor ich das Haus betrete ziehe ich mir die Schuhe aus, wie es in Japan üblich ist.
Der Boden im Flur ist aus Holz. Eine Schiebetür führt zum Wohnzimmer. Es ist 9 Tatami Matten groß. In der Mitte des Zimmers steht ein kniehoher Tisch. Man sitzt auf dem Boden. Auf den Tisch liegen Decken, die den Raum unter dem Tisch von der Umgebung trennen. Die Unterseite des Tisches ist beheizt. Sitzt man am Tisch, befinden sich die Beine unter den Decken im Warmen. Angenehm an kalten Tagen.

Am Tisch sitzt die Tochter der Familie und macht ihre Hausaufgaben. Sie ist 9 Jahre alt und heißt Moe.
Die Kinder sind richtig niedlich und scheinen sich über meine Anwesenheit zu freuen.

Draußen wird es bereits dunkel und heute gibt es keine Arbeit mehr für mich also habe ich erstmal Freizeit.
Moe fragt mich ob ich mit ihr etwas Origami machen kann. Wir falten also ein paar einfache Figuren aus einem Kinderbuch. Ich stelle mich trotzdem nicht gerade geschickt an.

Um 19 Uhr gibt es Abendessen. Es gibt Hühnerfleisch vom eigenem Hof und verschiedenes Gemüse, sowie Reis.

Am Abendtisch werden mir meine Aufgaben auf dem Hof erklärt.
Zur Zeit wird hier kein Ackerbau betrieben. Das Haus in dem ich bin ist noch nicht fertig gebaut und meine Gastgeber beschäftigen sich zur Zeit hauptsächlich damit das Haus fertig zu stellen. Deshalb beschränken sie sich auf die Eier Produktion. Sie haben etwa 100 Hühner hier.
Somit gibt es hier keine Feldarbeit für mich.
Meine erste Aufgabe wird es sein, den nicht fertiggestellten Raum neben dem Wohnzimmer zu säubern, da hier am Wochenende ein Workshop für traditionelles pflastern von Böden stattfinden soll. Zur Zeit wird der Raum als Holzwerkstatt genutzt und ist voll mit Sägespänen.

Nach dem Baden gehe ich ins Bett.
Mein Raum befindet sich im ersten Stock des Nebengebäudes. Das Gebäude ist genauso wie das Hauptgebäude nicht beheizt. Zu dieser Jahreszeit sind die Nächte eiskalt.
Damit ich die Temperatur in der Nacht ertragen kann, werden mir 5 dicke Decken bereit gestellt. Unter den Decken ist mir Warm. Nur mein Gesicht friert, wenn ich mein Kopf aus den Decken heben.

Am Morgen gibt es Fisch zum Frühstück sowie die Reste vom Abendessen und Reis als Beilage.
Um 8 Uhr fängt die Arbeit an.

Glücklicherweise muss ich nicht den ganzen Tag nur den besagten Raum säubern. Gelegentlich gibt es auch andere Aufgaben für mich, sodass die Zeit schnell vergeht.
Um 10 Uhr gibt es eine Tee Pause von 30 Minuten. Um 12 Uhr gibt es eine Mittagspause sowieso Mittagessen für eine Stunde.
Zum Mittagessen gibt es Udon. Japanisch Nudeln. Sie liegen auf einem Teller in der Mitte des Tisches. Man nimmt sich die Nudeln von diesen Tellern und taucht sie in eine Suppe bevor man sie ist. Alle schlürfen laut beim Essen. Ich gebe mein bestes aber ich kann das nicht.
Um 15 Uhr gibt es nochmal 30 Minuten Tee Pause.

Um etwa 16:30 Uhr bin ich mit meiner Arbeit fertig. Ich setzte mich an den Tisch im Wohnzimmer und schreibe diesen Text während ich auf das Abendessen warte.

Die beiden Tasuke und Kentaro spielen lautstark miteinander. Moe sitzt am Tisch und macht Hausaufgaben. Die Mutter kocht in der Küche die an das Wohnzimmer angrenzt und der Vater sitzt am PC.
Im ganzen ist das hier genau die Erfahrung die ich mir gewünscht habe. Ich bin in mitten einer jungen japanischen Familie.

Dies ist nur ein grober Einblick in meinen Tagesablauf. Wie mein Leben hier genau aussieht werde ich in den nächsten Tagen genauer Berichten und ein paar Bilder präsentieren.

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Samstag, 17. November 2012

Ausflug zum Takaosan

16.11.2012

Als ich am Morgen aufwache möchte ich meine Gastmutter fragen ob sie heute etwas spazieren gehen möchte. Wie der Zufall es so will, ruft mir meine Gastmutter schon entgegen, dass sie mit mir heute zum Mt. Takao möchte, als ich mein Zimmer verlasse. Eine Hikingtour steht heute als auf dem Plan.
Sofort nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg.
Wir fahren mit den Fahrrädern zum nächstgelegenen Bahnhof um dort den Zug zu nehmen. Kurz bevor wir am Bahnhof ankommen fällt uns auf, dass wir beide unsere Kamera Zuhause vergessen haben. Also machen wir kehrt um die Kameras zu holen.

Als wir das zweite mal am Bahnhof ankommen parken wir die Fahrräder auf einem speziellen Fahrrad Parkplatz. Was das Parken hier kostet weiß ich nicht.

Am Bahnhof kaufen wir uns ein spezielles Ticket. Es kostet 980 yen pro Person und beinhaltet Zugfahrt zum Berg und zurück und die Fahrt mit dem Seilbahn auf den Berg.

Die Fahrt mit dem Zug dauert etwa eine Stunde. Der Berg Takao ist etwa 600 Meter hoch und von seiner Spitze hat man Blick auf den größten Teil von Tokyo und auf den Fuji.
Der Berg gehört noch zum Raum Tokyo und ist gerade im Herbst ein sehr beliebtes Reiseziel. Auf den Berg befindet sich ein Mischwald mit verschiedenen Arten von Nadel- und Laubbäumen. Das herbstliche Laub hat hier alle Farben und Formen.

Es ist Freitag Morgen aber trotzdem stehen wir vor einer Menschenmasse als wir am Berg ankommen. Wandern scheint in Japan ein beliebter Zeitvertreib zu sein. Nicht nur alte, sondern auch viele junge Leute sind hier zu sehen. Gemeinsam haben sie, dass sie alle teure Outdoor Kleidung tragen.
Ich trage die Schuhe die ich mir 1 Tag vor meiner Abreise nach Japan gekauft hatte. Mit denen war ich auch auf dem Fuji. Sie sind gerademal 3 Monate alt haben aber Gebrauchsspuren von 2 Jahren. Ich werde am Sonntag vermutlich neue Schuhe kaufen gehen bevor ich meine Arbeit auf der Farm antrete.
Am Fuß des Berges stehen wir vor der Wahl ob wir die Seilbahn nehmen und uns damit den halben Weg sparen oder zu Fuß gehen. Wir entscheiden uns für den Fußweg.
Es gibt verschiedene Routen die auf den Berg führen. Wir entscheiden uns für die Hauptroute.
Die Route ist sehr steil und von schönen Landschaften gesäumt.
Auf dem Weg nach oben gibt es mehrere Zwischenstationen um Pause zu machen und sich mit Souvenirs einzudecken und ein großen Tempel.
Der Tempel befindet sich auf etwa 2/3 des Weges zur Spitze. Als wir dort ankommen höre ich aus einem Gebäude  ein Gebetsmantra. Das hier scheint nicht nur ein Tempel zu sein, sondern ein Kloster. Ich kann die Mönche zwar hören aber nicht sehen.

Am Tempel findet man mehrere Tengu Statuen. Hierbei handelt es sich um japanische Fabelwesen die eine Mischung aus Vogel und Mensch darstellen. Sie Zeichnen sich aus durch eine rote Haut und eine lange Nase und sie scheinen auf Bergen zu leben.

Vom Tempel ist es nicht mehr weit zur Spitze.
An der Spitze angekommen machen wir ein paar Fotos von dem Ausblick und von den Bäumen hier und genießen den Ausblick.

Anschließend geht es wieder Berg ab. Bei Abstieg entscheiden wir uns die Seilbahn zu nehmen.

Als wir an unserem Heimatbahnhof ankommen, gehen wir in ein Restaurant essen. Es ist beliebt für seine großen Portionen und den dafür verhältnismäßig niedrigen Preis.
Nach dem essen geht es Nachhause.

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Dienstag, 13. November 2012

Weg aus Nagoya

12.11.2012

Am Samstag den 10.11.2012 habe ich Nagoya verlassen.

Am gleichen Tag habe ich mich noch mit Miyuki in Nagoya getroffen. Ich kenne sie noch aus Deutschland.
Als wir uns Treffen muss ich erstmal mein Gepäck los werden und ein Paket abschicken.

Für mein Gepäck finde ich ein großes Schließfach am Bahnhof. Es kostet mich 700 Yen.
Das Paket das ich verschicken möchte enthält eine Art Bento Box. Sie ist schwarz lackiert und auf ihr sind goldene Verzierungen.
Des weiteren befindet sich in der Box eine Tee Tasse und eine Rolle Stoff.
Das Zeug habe ich von einem Antiquitätenhändler in Japan während meiner Arbeit in Nagoya geschenkt bekommen. Ich habe noch mehr Dinge bekommen allerdings habe ich mich aus Kosten Gründen dazu entschlossen das Paket möglichst leicht zu halten.
Die Rolle Stoff ist meiner Meinung nach das Beste in dem Paket. Ich schätze es ist echte Seide und es ist mit schönen Mustern in rosa verziert. Das Original Preisschild an der Rolle gibt einen Preis von 23000 Yen an. Nach aktuellem Wechselkurs etwa 230 Euro. Ich habe das Preisschild entfernt damit der Zoll nicht auf falsche Gedanken kommt. Schließlich habe ich das Zeug buchstäblich aus dem Müll.

Meine Bemühungen das Paket leicht zu halten zahlen sich nicht wirklich aus. Obwohl ich es mit der günstigsten Option verschicke kostet es mich immer noch 3000 yen.
Später erfahre ich, dass mich Pakete unter 2kg gerademal ein drittel des Preises bei express Lieferung kosten. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich 2 Pakete geschnürt. Für das nächste mal bin ich schlauer.

Nachdem das Paket abgeschickt ist, gehen wir ins Science Museum in Nagoya.
Es ist ganz nett aber irgendwas stört mich daran. Besonders da alles ziemlich kindlich aufgemacht ist.
Später finde ich heraus, dass dies nicht das Museum war welches ich eigentlich besuchen wollte. Vielleicht komme ich in den nächsten Monaten nochmal nach Nagoya und besuche das richtige Museum.

Anschließend kaufe ich noch ein paar Souvenirs, da ich morgen zurück nach Tokyo fahre und dort für eine Woche bei einer Familie unter komme und ich nicht mit leeren Händen da stehen will.
Ich entschließe mich für eine lokale Spezialität.
Eine Süßigkeit mit dem Namen Akahuku.
Dabei handelt es sich um eine Reis Paste die mit einer gezuckerten roten Bohnenpaste überzogen ist. Süße Bohnenpaste klingt für mich erstmal befremdlich, ist hier allerdings sehr beliebt und ich stelle später fest, dass es tatsächlich gut schmeckt.

Nach dem Einkauf geht es in ein Restaurant das lokale Spezialitäten serviert. Besonders bliebt sind hier die Chicken Wings. Sie sind hauptsächlich nur mit Pfeffer gewürzt, schmecken aber tatsächlich großartig.

Am Abend hole ich mein Gepäck am Schließfach ab. Ich komme um 22:35 Uhr an und stelle fest, dass der Schließfach Bereich um 22:30 Uhr schließt. Glücklicherweise ist er aber noch geöffnet und ich hole mein Gepäck. Wäre ich etwas später gekommen hätte ich ziemliche Probleme gehabt.

Um 23:30 Uhr nehme ich den Nachtbus nach Tokyo. Im ersten Augenblick bin ich erleichtert, dass ich genug Beinfreiheit habe. Als die Person vor mir den Sitz nach hinten lehnt stellt sich allerdings Ernüchterung ein. Ich kann meine Beine garnicht bewegen. Da ich die längste Zeit der fahrt schlafe ist es allerdings erträglich.

Um 5:30 Uhr am nächsten Morgen erreiche ich den Bahnhof in Shinjuku. Ai holt mich ab und wir fahren direkt zu ihr Nachhause. Die Sonne geht gerade auf. Angekommen halte ich erstmal ein Nickerchen.
Mein erster Tag hier verläuft recht Ereignislos. Ich überreiche mein Gastgeschenk und es gibt Abendessen. Es gibt hauptsächlich gebratenes Gemüse. Auf dem Gemüse befinden sich gebratene Scheiben Kobe Beef.(Ja Relu du darfst Eifersüchtig sein) Einfach ein toller Geschmack.
Mein Gastvater ist Koch in einem Hotel und er hat das Fleisch von der Arbeit mit gebracht. Ich habe ihn aber bisher nicht gesehen, da er wirklich den ganzen Tag lang Arbeitet.

Heute bin ich fast den ganzen Tag alleine mit meiner Gastmutter.
Ich habe keine Pläne und nutze die Zeit um etwas Japanisch zu lernen.
Am Nachmittag lädt mich meine Gastmutter dazu ein mit ihr einen Park in der nähe zu besuchen.
Die fahrt zum Park dauert mit dem Fahrrad etwa 10 Minuten. Als ich den Park betrete bin ich sofort beeindruckt.





Es ist ein sehr schöner und gepflegter Park.
Die Leute gehen zu dieser Jahreszeit gerne in den Park, da sich die Blätter der Bäume Gelb und Rot färben.
Japaner sehen das Herbstliche Laub genauso gerne wie die Kirschblüte im Frühling.
Im Moment ist das meiste aber noch Grün. Nur ein paar wenige Bäume tragen gelbe Blätter.

Ich genieße den Anblick des Parks. Nach meiner stressigen Zeit in Nagoya ist das eine willkomme Abwechslung.

Als wir den Park verlassen fahren wir mit dem Fahrrad weiter. Mir fällt auf, dass wir einen anderen Weg fahren als wir gekommen sind.
Meine Gastmutter spricht nur Japanisch, was die Kommunikation etwas kompliziert macht. Ich schätze sie möchte mir noch etwas anderes zeigen.

Nach ein paar Minuten stehen wir vor einem großem Haus mit schönem Garten in allerlei Pflanzen wachsen. Sogar einen Bananenbaum entdecke ich.
Wir betreten das Haus und ich denke mir, dass es sich hierbei um eine Art Museum handelt.
Meine Gastmutter führt mich durch das Haus nach hinten in einen kleinen Raum. Zu meiner Überraschung findet hier eine japanische Teeparty statt, wie meine Gastmutter es nennt. Wir würden es Teezeremonie nennen.

Niemand scheint hier scheint Englisch zu sprechen und ich bin total überfordert mit der Situation.
Jemand stapelt 4 Sitzkissen aufeinander und fordert mich dazu auf mich zu setzten. Meine Gastmutter macht sich später darüber lustig, da man normalerweise nur auf einem Kissen sitzt.
Eine alte Dame fragt mich ob ich gerne ein paar Süßigkeiten hätte. Ich habe keine Ahnung was ich Antworten soll und schaue nur zu meiner Gastmutter, die sich allerdings mit jemand anderem Unterhält.
Man wartet meine Antwort nicht ab und legt mir eine Süßigkeit in Blumenform hin. Sehr schön anzusehen.
Man fordert mich mehrfach dazu auf zu essen. Ich bin etwas zurückhaltend und es fällt mir schwer dieses schöne Gebilde zu verspeisen. Nach mehrfacher Aufforderung fange ich an zu essen.
Die Süßigkeit erinnert mich an Marzipan, ist aber ein wenig weicher. Ich denke sie ist auch aus süßer Bohnenpaste gemacht. Habe aber nicht nachgefragt.
Während ich meinen ersten Bissen nehme bereitet mir die Tee Meisterin einen Tee zu und serviert ihn mir.
Ich mag den grünen Tee Geschmack eigentlich nicht so sehr aber dieser schmeckt ganz gut. Vielleicht liegt es an der Kombination mit den Süßigkeiten.

Eine alte Frau beginnt mir Fragen auf Englisch zu stellen. Sie Fragt mich woher ich komme und ich antworte aus Koblenz, da es bekannter ist als Mayen. Die alte Frau kennt Koblenz und auch Mayen. Als sie Mayen erwähnt, erkläre ich, dass ich aus Mayen bin und sie erzählt mir, dass ihre Tochter vor 24 Jahren in einer Jugendherberge in Mayen war und sie darum die Stadt kennt.

Die ganze Sache dauert vielleicht nur 15 Minuten, da sie kurz davor waren die Party zu beenden. Sie haben mir zu liebe etwas überzogen.
Ich habe über die ganze Zeit ein breites Lächeln im Gesicht.

Als wir später zu Hause sind und Ai nachhause kommt, erzählt sie mir, dass ich großes Glück habe an einer solchen Veranstaltung teilnehmen zu können. Sie selber hat nie eine besucht.

Zum Abendessen gibt es ein japanisches Curry mit Reis sowie viele verschiedene Beilagen.

Im ganzen war das ein sehr spannender und lustiger Tag für mich.


Sonntag, 28. Oktober 2012

Arbeit in Nagoya

Mein letzter Eintrag ist schon eine Weile her. Der Grund dafür ist, dass ich jetzt in Nagoya bin, da ich hier eine Arbeit gefunden habe und diese sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ich sammle Schrott, Autobatterien, Stromkabel und alte Haushaltsgeräte auf der Straße und verkaufe sie auf dem Schrottplatz.
Mein Boss stellt mir hierzu einen kleinen Transporter zur Verfügung. In Gegenleistung erhält er einen Teil meiner Einnahmen.

Dieser Arbeit kann hier in Japan extrem lukrativ sein. Mülltrennung wird in Japan extrem genau genommen. Dies hat zur Folge, dass es Tage gibt, an denen die Leute unter anderem ihren Schrott zum abholen auf die Straße legen. An solchen Tagen fahre ich früh raus und durchsuche die Müllsäcke nach dem zuvor erwähnten Zeug.
Was man am Morgen findet ist allerdings nicht genug für einen anständigen Lohn. Um mehr verkaufbares Material zu erhalten fahre ich Nachmittags durch die Straßen und halte ausschau nach alten Fahrrädern oder anderen Schrott in Hintergärten. Wenn ich etwas finde frage ich den Hausbesitzer ob ich es mit nehmen darf. Wenn ich Glück habe, geben sie mir das Objekt meiner Begierde.
Auf diese Weise verdient mein Boss umgerechnet 300 Euro täglich. Der Knackpunkt bei der ganzen Sache ist das erwähnte "Glück". Ich bin im Moment extrem erfolglos.
Über die sammle Aktionen am Morgen kann ich mich nicht beklagen, hier fällt immer eine Kleinigkeit ab, allerdings sind meine Nachmittage extrem erfolglos. Ich mache das jetzt seit 4 Tagen und erst 3 Leute haben mir Ihren Schrott überlassen. Es ist erstaunlich wie viele Leute Schubkarren mit einem großen Loch im Boden oder absolut verrostete Motoren tatsächlich noch nutzen (zumindest behaupten sie das).

Ich hoffe für mich, dass mich mein Glück in den nächsten Tagen finden wird. Wenn meine Erfolge weiterhin zu karg ausfallen, muss ich diese Tätigkeit an den Nagel hängen und stehe komplett ohne Verdienst dar.

Meine Unterkunft ist mit umgerechnet 200 Euro im Monat extrem günstig für Japan. Der Nachteil ist, dass ich keine Dusche und kein warmes Wasser habe. Zum waschen gehe ich jeden Tag in ein "Sento", also einem öffentlichen Bad.
Seit ich in Nagoya bin, Arbeite ich jeden Tag sehr lange und sehr hart. Man glaubt kaum wie anstrengend es ist einen Kühlschrank mit einer Eisenstange auseinanderzunehmen. Leider ist dies aber auch die schnellste Methode.

In der ersten Woche in der ich hier war habe ich das Lagerhaus meines Bosses aufgeräumt um Stauraum für mein eigenes Zeug zu schaffen. Für diese Arbeit habe ich noch täglich einen festen Lohn erhalten. Seit ich mit dem Sammeln von Schrott begonnen habe verdiene ich nur das was ich auch finde.
Im Lagerhaus bewahrt mein Boss Schrott auf, bis sich die Preise für Schrott wieder bessern. Allerdings ist das Lager voll, sodass er seinen neuen Schrott direkt beim Händler abliefert.

Die Arbeit ist teilweise aber auch sehr interessant.
Bei meiner Suche nach Schrott habe ich an einer kleinen Halle angefragt ob ich den alten Betonmixer der vor der Halle steht haben kann. Den wollten sie mir nicht geben, dafür aber etwas Metall Schrott. Wie sich herausgestellt hat, handelt es sich bei dieser Halle um eine Manufaktur für Nuss Snacks und zwar der höchsten Güte. Als Dankeschön hat mir der Besitzer der Manufaktur einen 5 kg Beutel seines Produktes überlassen. Diese Snacks schmecken einfach göttlich. Es sind geröstete Cashewkerne in einer Knusprigen Hülle mit leichtem Schrimpsgeschmack. Wie ich die Preise in Japan kenne habe ich Snacks im Wert von gut über 200 Euro erhalten.
Ich esse diese Dinger wie verrückt. Ich befürchte schon das ich in ein tiefes Loch fallen werde wenn alle weg sind und ich nichts mehr zum knabbern habe.

Dieser Eintrag enthält keine Bilder, da sich meine Kamera während der Arbeit als zu unhandlich herausgestellt hat und ich deshalb kaum Bilder in meiner Zeit in Nagoya gemacht habe. Ich persönlich finde Nagoya in vergleich zu Tokyo ziemlich hässlich.


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Samstag, 29. September 2012

Botschaft die zweite und Salsa

28.09.2012

Ich gehe am morgen in der Botschaft um meinen Führerschein übersetzten zu lassen. Das ganze dauert 2 Tage. Da heute Freitag ist wird die Übersetzung am Dienstag fertig sein. Ich muss also nochmal wieder kommen.

In Japan wird der deutsche Führerschein oder ein in Deutschland ausgestellter internationaler Führerschein ohne weiteres nicht akzeptiert.
Um hier als Tourist Auto fahren zu dürfen, muss man eine amtliche Übersetzung seines Führerscheins, sowie den Reisepass mit sich führen. Eine Übersetzung kann man beispielsweise in der deutschen Botschaft anfertigen lassen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten.

Nach meinem Besuch in der Botschaft fahre ich zurück nach Asakusa. Ich schaue mir etwas die Souvenirläden an die hier stehen. Zwei Oberschüler sprechen mich an ob sie mich interviewen dürfen.
Sie machen ein Schulprojekt in Englisch. Die beiden wollen in den USA studieren und die Schule die sie besuchen bereitet sie darauf vor.
Einer der beiden erzählt mir das sein Haus direkt neben der deutschen Botschaft steht. Was für ein Zufall, da komme ich gerade her.
Es handelt sich um einen Jungen und ein Mädchen. Der junge Fragt mich ob ich seine Mitschülerin niedlich finde. Ich finde die Frage etwas merkwürdig aber in Japan ist das Wort niedlich oder kawai allgegenwärtig. Vielleicht ist diese Frage in Japan anders zu verstehen als in Deutschland.
Anschließend gehe ich zurück zur Unterkunft und lege mich schlafen. Ich war gestern zu lange wach und bin heute zu früh aufgestanden.

Um kurz vor 6 gehe ich aus dem Haus um mich mit Atsushi in Roppongi zu treffen. Er möchte mit mir in eine Salsa Bar gehen.
Das ist das erste mal für mich, bin gespannt was das wird.
Die Bar in die wir gehen wurde neu eröffnet nachdem die alte wegen Gesetzeswidrigkeiten schließen musste, wie mir erzählt wird.
Eine Bar oder ein Nachtclub zu betreiben ist in Japan recht schwer. Die meisten Läden hier machen nicht aus finanziellen Gründen zu, sondern weil sie irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Wir treffen uns an der U-Bahn Station und gehen in eine Salsa Bar.
Es sind kaum Leute drinnen. Atsushi meint das es noch etwas früh sein und vielleicht später noch Leute nach kommen.
Er zeigt mir ein paar einfache Schritte, ich versage schon bei diesen. Nach 2 Stunden geht es ein wenig besser.
Atsushi führt seine Tanz Künste mit einen der anderen Gästen vor. Der Mann ist richtig gut, seine Tanzpartnerin kommt kaum noch hinterher.

Als ein paar von den ohnehin schon wenigen Leuten die Bar verlassen entschließen wir uns auch zu gehen. Atsushi entschuldigt sich bei mir, dass er die falsche Bar gewählt hat.
Ich denke das ist nicht nötig. Ich hatte auch so meinen Spaß.
Er ist ein echt netter Kerl und wollte mir einen guten Abend bereiten.

Heute gibt es keine Bilder.

Donnerstag, 27. September 2012

Deutsche Botschaft, erster Versuch

27.09.2012

Heute stehe ich um 8 Uhr auf, da ich zur deutschen Botschaft in Tokyo möchte.
Vorher checke ich aber noch meine Mails, frühstücke, dusche und döse ich ein wenig.
Irgendwann entscheide ich mich dann dazu los zu gehen. Ich weiß nicht wie spät es ist.

Die Botschaft ist in Hirro eine Station hinter Roppongi.
Nachdem ich ankomme finde ich die Botschaft schnell.
Ich sage dem Mann der am Eingang Wache steht, dass ich meinen Führerschein übersetzten lassen möchte.
Er Antwortet mir, dass die entsprechende Stelle heute schon Geschlossen hat. Ich bin überrascht und Frage nach den Öffnungzeiten. 8-11 Uhr morgens.
Na dann muss ich wohl morgen wieder kommen.
Ich drehe mich um und schaue auf die Uhr. Es ist 11:20 Uhr. Ich habe wohl zu lange gedöst.
Bei diesen Öffnungszeiten fühlt mich sich gleich wieder nach Deutschland zurück versetzt.

Ich überlege jetzt was ich mache da ich schonmal hier bin und folge der Straße zurück die ich gekommen bin. Dann entdecke ich ein Schild der den Weg nach Shibuya zeigt. Shibuya ist nicht sehr weit von hier. Ich denke da kann ich nochmal vorbei schauen.
Das hier scheint eine ziemlich reiche Gegend zu sein. Hier gibt es viele Sportwagen auf der Straße und auf meinen Weg nach Shibuya ist ein Autohaus in dem ausschließlich Luxus Karossen stehen.
Ich bin gut 40 Minuten unterwegs bis ich in Shibuya ankomme.

Ich gehe in ein McDonalds in der Hoffnung freies W-Lan zu finden. Fehlanzeige, nicht in diesem.
Trotzdem hole ich mir ein paar Burger und mache eine Pause.
Ein paar Tische weiter sitzen zwei Amis und unterhalten sich. Ein Mann und eine Frau. Die Frau hat die wohl nervigste Stimme die ich in meinen Leben gehört habe. Zusätzlich spricht sie mit total ernster Mine pausenlos über Belanglosigkeiten. Das halte ich nicht lange aus, nachdem meine Burger verputzt sind verschwinde ich hier.

Ich nutze die Gelegenheit um nochmal im Yoyogi Park vorbei zu schauen.
Während meines Spaziergangs durch die Park sehe ich erneut viele interessante Aktivitäten.

Auf der Wiese wird ein Fotoshooting abgehalten. 9 Modells stehen hier und warten abwechseln darauf, dass sie an die Reihe kommen.
Die Damen sind sicherlich alle hübsch aber eigentlich nichts was man hier nicht ständig auf der Straße sieht. Jemand hat mir mal erzählt, dass es in Japan wohl recht einfach ist zumindest gelegentlich einen Modell Job zu bekommen.
Im Grunde muss man sich nur modisch kleiden und sich lange genug in Shibuya aufhalten. Irgendwann wird man schon angesprochen mit einem Angebot. Nur sollte man vorher noch klären ob es ein Mode oder ein nackt Shooting ist.
Ich stelle mich zu dem Shooting um ein paar Bilder von der Szene zu machen. Gleich als ich die Kamera auspacke posieren die Damen schon vor mir. Ich habe die Gelegenheit leider nicht genutzt und tatsächlich nur die Szene Fotografiert.


Ganz in der nähe machen ein paar Mädchen Seifenblasen. Nebendran werfen sich zwei Jungs einen Baseball zu. Wieder ein paar Schritte weiter scheinen Studenten ein Film zu drehen. Sie haben recht gute Ausrüstung. Zum Filmen nutzen sie eine DSLR. Seit der Canon 5D Mk2 haben DSLRs in der Filmbranche stark an Bedeutung gewonnen.

Gegen Abend wird es ein wenig kälter und der Wind beginnt zu blasen. Daraufhin mache ich mich auf den Heimweg.

Am Ueno Bahnhof entdecke ich einen Stand der Früchte verkäuft. Ich denke diese Früchte sind als Geschenke gedacht. Sie sind besonders schön anzusehen, haben aber auch einen besonderen Preis.

Morgen werde ich eine Stunde frühe aufstehen um rechtzeitig bei der Botschaft an zu kommen.


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Montag, 24. September 2012

Ein Spaziergang

24.09.2012

Heute war ich bin in den Nachmittag hinein zu Hause.
Dann hat mich irgendwann das schlechte Gewissen gepackt und ich bin raus mit meiner Kamera um zumindest ein paar Fotos zu machen.
Über ein Paar dieser Fotos möchte ich Heute schreiben.
Dieser Parkplatz befindet sich ganz in der nähe meiner Unterkunft. Davon gibt es mehrere in dieser Gegend.
Auf dem Schild stehen die Parkgebühren für diesen Platz. zwischen 8 und 22 Uhr kostet das Parken 200 Yen (momentan etwa 2 Euro) pro halber Stunde. Nach 22 Uhr immerhin noch 100 Yen pro 30 Minuten.
Man bedenke, dass meine Unterkunft in einem einfachen Wohngebiet liegt das verhältnismäßig ruhig ist für Tokyo.
In Ginza, eines der belebten Einkaufsbezirke Tokyo habe ich einen Parkplatz gesehen auf dem was Parken 800 Yen pro 30 Minuten kostet. Ich denke wenn ich mich weiter umschaue finde ich auch noch teuerere Parkgelegeheiten.
Allgemein ist das halten eines eigenen PKWs in Tokyo extrem teuer. Üblich sind 30000 Yen pro Monat für einen festen Stellplatz, dazu kommt noch das Parken auf anderen Plätzen.
Das halten eines eigenen PKWs ist in den meisten Fällen auch absolut überflüssig in Tokyo, da das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut ist.
Dies hat zur folge, dass Tokyo trotz seiner vielen Einwohner kaum Straßenverkehr hat, verglichen mit deutschen Großstädten. Die meisten Fahrzeuge die man sieht sind Taxis, Firmenwagen und Transporter. Unter den Privat genutzten Fahrzeugen auf der Straße ist der Anteil der Sportwagen und Luxuslimousinen verhältnismäßig hoch.

Um auf den Stellplatz zu kommen muss man über die Vorrichtung fahren die im Bild zu erkennen ist. Nachdem ein Auto eine gewisse Zeit auf dem Platz steht, klappt sie hoch und verhindert somit ein weg fahren. Mann muss das Auto also wieder freikaufen.
Bei diesem Bild geht es mir um die Kleidung die oben vor dem Fenster hängt. Das sieht man hier auch häufig. Die meisten Gebäude in meiner Gegend haben kein Balkon, höchstens ein Dach. Ist das Dach nicht verfügbar, wird die Kleidung aus dem Fenster gehangen.
Auf diesen Bild wollte ich den Kontrast zwischen dem modernen und des traditionellen Japan in Form der Architektur Sichtbar machen.
Ich denke dazu muss ich nicht viel Worte verlieren
Es ist kaum möglich ein Tag durch Tokyo zu spazieren ohne einem Kamerateam zu begegnen. Die sind hier überall. Ich denke mir, dass jeder Japaner alle diese Orte schon endlose male im Fernsehen gesehen haben muss.

Sonntag, 23. September 2012

Tokyo Game Show

22.09.2012

Gestern habe ich von jemanden erfahren, dass dieses Wochenende die Tokyo Game Show stattfindet. Dort möchte ich auf jeden Fall hin. Ich würde auch alleine gehen aber Begleitung wäre nicht schlecht. Darum frage ich alle meine Kontakte ob sie mit möchten.
Ich finde tatsächlich zwei Leute die mit wollen.

Wir sind um 8:30 am Bahnhof verabredet. Ich stehe um 6:30 auf.
War gestern zu lange wach und bin noch müde. Auf dem weg zum Bahnhof kaufe ich mir zwei Onigiri für später.
Ich kann die Kanji auf der Packung nicht lesen, darum ist es für mich immer wieder ein Glücksspiel welchen Geschmack sie haben.
Später stelle ich fest, dass eines scharfes Hähnchen ist und der andere saurer Fisch. Das Hähnchen ist gut, der Fisch nicht mein Fall aber essbar.

Am Bahnhof angekommen bin ich 5 Minuten zu früh. Ich warte und jemand spricht mich an. Einer der zwei Leute die ich heute Treffe. Er ist der Freund von einer Bekannten von mir. Sein Name hat nur zwei Buchstaben, ich habe ihn aber vergessen.
Shiori hat verschlafen und kommt 10 Minuten zu spät. Sie hat eine Anime Figur dabei die sie im Gamecenter gewonnen hat. Sie möchte sie mir geben. Ich erkläre, dass ich kein Platz in meinen Rucksack habe um so eine große Figur mit mir herum zu tragen und bot an, sie am ende meines Aufenthaltes in Japan zu nehmen.

Wir machen uns auf den Weg zur Game Show. Schon im Bahnhof ist eine Menge los.
Der Zug den wir nehmen ist recht voll. Es wollen allerdings nicht alle zur Game Show, der Zug fährt auch an Disneyland vorbei.
Die Fahrt dauert etwa 40 Minuten.
Als wir am Bahnhof ankommen und den Zug verlassen sehen wir eine Person die aus dem Zug zur Treppe sprintet. Da kann es jemand wohl kaum erwarten.

Auf der Show sind extrem viele Menschen, sogar für japanische Verhältnisse. Die Hallen sind auch nicht so groß, trotzdem habe ich das Gefühl, dass es zu voll ist.
Man kommt vorran. Ich habe Geschichten von der Gamescom gehört und hatte bedenken aber hier geht alles klar.
In Japan scheint man mehr Erfahrung damit zu haben große Menschen Massen zu organisieren und zu lenken.
z.B. passen Aufpasser darauf auf, dass niemand auf den Gehwegen zwischen den Ständen stehen bleibt um z.B. Fotos zu machen.

Über die Spiele die hier vorgestellt werden möchte ich nicht schreiben, da könnt ihr euch besser bei der Fachpresse informieren.

Eine zwei Sachen sind mir aber besonders in Erinnerung geblieben.
Sony stellt eine Virtual Reality Brille vor. Die Vorführung des Geräts macht Eindruck auf mich.
Eine Testperson sitzt in einem weißen Raum mit aufgesetzter Brille. Eine Mitarbeiterin erklärt ihm etwas was ich nicht verstehen kann.
Zum Beweis dass sie sich im Raum befindet gibt sie ihm die Hand. Die Testperson kann auch seine eigenen Hände in der Brille sehen. Anschließend verlässt die Dame den Raum und eine Frau im gelben Kleid betritt ihn und beginnt Geige zu spielen.
Der Hacken an der Sache ist: Außer der Testperson ist niemand mehr im Raum. Trotzdem wirkt die Geige spielende Person real. Nach dem Geigen Spiel bedankt sich die Testperson sogar bei der eingespielten Frau. Ich bin nicht sicher ob er verstanden hat, dass er alleine im Raum ist.
Eine zweite Sache die mir ins Auge fällt, ist etwas was als "Brainkiss" angeworben wurde. Das ist alles was ich lesen kann. Möchte mich nicht in die Schlange stellen, da ich sowieso nichts verstehen kann. Die Dame am Stand haben ein Gerät auf dem Kopf. Das erinnert mich an den Film "Demolition Man".
Zu diesem Zeitpunkt haben mich meine Begleiter bereits verlassen und ich bin alleine hier. Darum kann ich nicht fragen.

Ansonsten habe ich an einem Stand ein japanisches Pro Wrestling Match gesehen. Typische geschauspielert aber macht irgendwie trotzdem Laune.
Ein Hersteller für Spielekarten wirbt hier für ein neues Kartenspiel.
Ansonsten mache ich eine Menge Fotos.
z.B. von der Dekoration

oder von den Damen hier
Da ich von Fotos spreche. Natürlich waren auch Cosplayer auf der Veranstaltung. Es gibt eine extra Zone in der sich die Cosplayer für Fotos aufhalten.
Das läuft hier allerdings ein wenig anders als in Deutschland. Die Cosplayer stehen an einer fixen Position und Leute die Fotos machen wollen stehen Schlange bis sie an der Reihe sind.
Ich mache keine Fotos von Cosplayern da ich nicht Schlange stehen möchte. Stattdessen mache ich ein Foto davon wie Leute Schlange stehen.

Irgendwann wird die Veranstaltung beendet. Ich schätze es ist 5 Uhr, da die Sonne noch nicht untergegangen ist.

Auf dem Weg zum Bahnhof sehe ich ein Menschenstrom wie ich ihn bisher noch nicht erlebt habe.

Am Bahnhof haben sich ein paar Straßenkünstler positioniert. Ich habe in Japan schon viele davon gesehen, manche sind allerdings nicht wirklich gut.
Ich schaue einem dieser Leute zu und ich bin beeindruckt. Er führt Tricks vor die ich zum ersten mal sehe. Nach einer halben Stunde ist eine Show vorbei. Japaner sind etwas spendabler wenn es um Straßenkunst geht. Der Herr hat bei diesen Auftritt paar hundert Euro eingenommen. Aber er war auch wirklich klasse.

Da so viele Leute auf den Weg zum Bahnhof sind habe ich mit einem absolut vollen Zug gerechnet. Fehlanzeige. Auch wenn ich keinen Sitzplatz bekomme ist der Zug verhältnismäßig leer.


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Samstag, 22. September 2012

Ghibli Museum


20.09.2012

Heute besuche ich mit Saori das Ghibli Museum.

Wir wollen uns um 15:45 am Kichijoji Bahnhof treffen.
Ich gehe ich nach Ueno und nehme dort die JR-Yamanote Line bis nach Canda. Hier steige ich um in eine anderen Zug der mich zu meinen Zielbahnhof bringt.
Wie üblich bin ich mal wieder zu früh dran. Ich habe gedacht diesmal hätte ich die Zeit richtig eingeplant. Ich bin trotzdem 30 Minuten zu früh. Also heißt es erstmal warten.
Saori hat mir auf einen Plan vom Bahnhof den Treffpunkt eingezeichnet. Ich warte wo ich den Treffpunkt vermute. Das Problem ist, dass der gesamte Bahnhof umgebaut wird und er eigentlich nichts mit dem Plan zu tun hat den Saori mir geschickt hat.
Dann erhalte ich eine E-Mail auf mein Handy (in Japan schickt man üblicherweise E-Mails und keine SMS). Saori verspätet sich um 5 Minuten. Also noch etwas länger warten.
Mittlerweile ist es nach 15:50 und sie ist immer noch nicht da. Dann erreicht mich ein Anruf. Sie wartet irgendwo ganz anders. Sie gibt mir einen Hinweis durch und ich gehe diesem nach. Tatsächlich finde ich sie auch.

Wir gehen nun zum Museum.
Karten für das Museum kann man nicht direkt im Museum kaufen. Man erhält sie an einem Automat in den Lawson Filialen. Saori hat sie ein paar Tage zuvor für uns gekauft.


Als wir am Museum ankommen mache ich zunächst ein Bild von dem Schild an der Museum Pforte. Anschließend ein Bild eines großen Totoros der hinter einem Fenster steht.
Wir betreten das Museum und ich entdecke, dass die Fenster Muster aus Ghibli Filmen darstellen. Sehr schön anzusehen. Ich setze an um ein Foto zu machen als mich eine Mitarbeiterin des Museums darauf hinweist, dass im Museum keine Bilder gemacht werden dürfen.
Schade für euch.

Das Museum ist genauso Fantasievoll gestaltet wie die Ghibli Filme selber.
Es thematisiert hauptsächlich wie Zeichentrickfilme gemacht werden. Vor allem die Traditionelle Variante ohne Computer.
In einem Raum liegen Original Skript, Skizzen und Zeichnungen aus. Extrem beeindruckend. Es ist eine Sache die Bilder im Anime zu sehen aber eine ganz andere die Original Zeichnungen der bekannten Hintergründe zu sehen. Ich erkenne erst jetzt welche mühe es sein muss mit dieser liebe zum Detail zu Arbeiten.

Über das Museum selber möchte ich jetzt aber auch nicht mehr viele Worte verlieren. Es ist einfach ein Fest für die Augen.

Eine Freundin von mir aus Taiwan hat mich darum gebeten ihr eine Postkarte aus dem Museum zu schicken, da sie Postkarten sammelt. Ich habe zugesagt und wollte eine Karte mit einem Totoro Motiv besorgen.
Im Suveniershop des Museum gibt es eine solche Postkarte allerdings nicht. Zunächst überlege ich garkeine zu kaufen und verlasse den Laden. Dann packt mich aber mein schlechtes gewissen und ich schaue nochmal genauer hin.
Ich habe zwar keine Postkarte gefunden aber eine Grußkarte mit Totoro Motiv. Sie ist dem Fenstern die ich am Eingang gesehen habe nachempfunden. Das gute Stück kostet mich ein guten Bazen. Ich hoffe auf ein Abendessen in Taiwan zum ausgleich.

Anschließend gehe wir essen. Mittlerweile ist die Sonne schon wieder unter gegangen.
Ich habe den Namen des Gerichtes vergessen. Saori nennt es eine japanische Pizza.
Es handelt sich hierbei um Kohl, Ei, etwas Fleisch und vielleicht noch ein paar andere Dinge.
Das ganze wird an unserem Tisch auf einer heißen Platte in eine runde Form gebracht (ähnlich einer Pizza). Als es fertig ist kommt noch Majo und eine Sauce drüber die hier Sauce (oder so ähnlich) genannt wird.
Schmeckt ziemlich gut wie ich finde.

Beim Essen übergibt mir Saori Ihre Visitenkarte. Sie erklärt mir wie man in Japan eine Visitenkarte übergibt und wie man sie annimmt. Auf ihrer Karte steht das sie Grafik Designer ist. Sie Arbeitet gerade an einem Lehrbuch um Chinesen Japanisch beizubringen.

Nach dem Essen gehen wir in eine Bar. Hier unterhalten wir uns ein paar Stunden.
Danach geht es Nachhause.

Es ist etwa Mitternacht als ich in der Unterkunft ankomme.

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Mittwoch, 19. September 2012

Meiji Schrein und Maid Cafe

19.09.2012

Ich treffe mich heute mit Shizuka am Bahnhof Harajuku um den Meiji Schrein zu besuchen.

Wir sind um 13 Uhr am Harajuku Bahnhof verabredet. Um dort hin zu kommen gehen ich nach Ueno und nehme die Yamanote-Linie. Sie verläuft Kreisförmig durch die Stadt und verbindet alle wichtigen Bahnhöfe mit einander. Sie ist die meist genutzt Bahnstrecke der Stadt und verglichen mit der U-Bahn auch ein klein wenig günstiger.

Als ich am Treffpunkt ankomme bin ich mal wieder zu früh. Diesmal 10 Minuten.
Wir treffen uns und machen uns auf den Weg zum Schrein.

Der Meiji Schrein ist ein Shinto-Schrein der zur Verehrung des Kaisers Meiji erbaut wurde.
Unter ihm wurde der Shogun entmachtet und die Samurai abgeschafft. Zudem hat sich Japan dem Westen geöffnet. Im ganzen wurde das Land modernisiert. Diese Periode wird als Meiji-Restauration bezeichnet.

Der Schrein steht in einem dichten und für Tokyo großen Wald.
Um den Wald zu betreten geht man durch ein großes Holztor.


Man ist eine Weile unterwegs bis man am Schrein ankommt.
Dann sieht man die Mauern des Schreins. Vor den Mauern stehen Brunnen an denen sich die Besucher die Hände waschen bevor sie den Schrein betreten.
Ich habe leider vergessen zu Fragen wieso man dies tut.


Am Schrein angekommen stehen wir auf einen großen leeren Hof. Auf dem Hof steht ein Baum. Unter dem Baum stehen Holzregale in deinen kleine Holztafeln hängen.
Diese Tafeln kann man hier im Schrein kaufen. Man schreibt seine Wünsche auf sie und hängt sie unter den Baum.
Die meisten Leute wünschen sich Gesundheit.


Am Ende des Platzes steht das Hauptgebäude. Man kann das Gebäude nicht betreten. Vor dem Gebäude steht eine große Kiste. Vor dieser Kiste beten Leute für ihre Wünsche.
Hierzu verbeugen sie sich zunächst zwei mal, dann klatschen sie zwei mal in die Hände. Anschließend werfen sie ein Geldstück in die Kiste und beten dann ihren Wunsch vor.
Die Götter favorisieren angeblich 5 Yen Stücke. Ich weiß nicht ob es an der Form der Münze oder an der Zahl 5 liegt.
Ich habe es mal ausprobiert. Mal schauen ob mein Wunsch in Erfüllung geht.

Nachdem wir die Besichtigung des Schreins abgeschlossen haben gehen wir etwas Essen.
Zunächst wollen wir Ramen essen. Das Ramen Restaurant vor dem wir stehen ist allerdings voll. Wir gehen stattdessen zum Pasta Restaurant neben an.
Was soll ich dazu sagen. Ich hätte lieber Ramen gegessen. In Vergleich zu dem anderen Essen was ich hier gewohnt bin schmeckt die Pasta total langweilig.

Bisher sind noch nichtmal 2 Std vergangen. Shizuka schlägt for in ein Maid cafe zu gehen. Ich hatte das irgendwann mal erwähnt gehabt und sie hat das als Vorschlag meinerseits interpretiert. Die Kommunikation ist im allgemeinen etwas schwierig, ihr Englisch ist recht schlecht. Mein Japanisch ist allerdings noch schlechter.
Aber hey! Ein Maid Cafe wollte ich schon die ganze Zeit besuchen. Also sage ich zu und wir fahren nach Akihabara.
Shizuka hat sich vorher informiert welches Cafe besonders beliebt ist. Wir gehen in das @Home Cafe.

Vom Inneren des Cafes habe ich leider keine Fotos. Fotografieren ist nicht erlaubt.
Das Cafe ist recht klein. Alles ist in hellen Farben gehalten. Die Räumlichkeiten selber sind aber nichts besonderes.
Der Fokus liegt auf den Bedienungen. Davon gibt es hier jede Menge.

Als wir die Räumlichkeiten betreten werden wir lautstark begrüßt.

Okaerinasaimasegochujinsama
お帰りなさいませご主人様

Was bedeutet: "Willkommen zu Hause Meister."

Ich finde es lustig. Shizuka hat ein breites Grinsen im Gesicht und kann es wohl kaum fassen. Ein solche Begrüßung scheint gerade bei Japanern einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen.
Wir werden an einen Tisch geleitet und die junge Frau im Maid Kostüm erklärt das gesamte Menü.
Sie spricht viel und schnell.

Die Essenskarte sehen wir uns nicht an, da wir gerade erst gegessen haben.
Auf der Getränke Karte gibt es neben kalten und warmen Getränken noch ein paar Spezialitäten.
z.B. steht bei den Kaltgetränken ein Mischgetränk das von einer der Bedienungen am Tisch zubereitet wird.
Bei den Warmgetränken steht ein Tee mit der gleichen Information aber mit der Zusatzbemerkung das der Geschmack des Getränks von der aktuellen Laune der Bedienung abhängig ist. Man wird hier vor allem unterhalten.

Ich bestelle eine Cola. Shizuka einen Eistee.
Als die Getränke kommen fragt die Bedienung Shizuka ob Sie Milch oder Sirup in ihren Eistee möchte. (Ich denke es ist wirklich ungesüßter Tee) Sie möchte Sirup. Die Bedienung fordert Shizuka auf ihr beim einfüllen des Sirups ein Stopp Signal zu geben. Hierzu soll sie mit der Hand winken und "Nyan Nyan" sagen. Gesagt getan. Ich kriege mich kaum ein vor Lachen.
Anschließend sollen wir uns jeweils einen Strohalm aussuchen. Nachdem der Strohalm gewählt ist, knickt die Bedienung den Halm und steckt ihn ins Glas.
Zum Abschluss werden die Getränke gebufft. Moe Moe Kyu! (wem das interessiert soll es auf youtube nachschlagen)

Bevor wir raus gehen erhalten wir jeweils eine Punktekarte. Meine hat die Aufschrift "Erwinご主人様♥", also Meister Erwin. Obwohl ich den Laden hier wahrscheinlich nie wieder betreten werde halte ich das für ein cooles Souvenir.


Anschließend gehen wir nach Ginza in ein Gebäude von Sony. Hier sind alle möglichen Produkte von Sony ausgestellt. Wir verbringen aber nur wenig Zeit hier, da Shizuka bald weg muss.

Mittlerweile ist es dunkel und ich mache mich auf den Heimweg.


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Donnerstag, 13. September 2012

Yokohama

12.09.2012

Heute treffe ich mich mit Sarah. Auch sie kenne ich von Couchsurfing.
Anders als der Name vermuten lässt ist sie aus Korea und lebt seit etwa 8 Monaten in Japan. Sie Arbeitet in einem Callcenter in dem sie Anfragen hauptsächlich auf Koreanisch beantwortet. In Japan leben ziemlich viele Koreaner.

Wir wollen uns um 10 Uhr morgens an der Kinshicho Station treffen und Yokohama besuchen. Die Station ist in der nähe des Parks den ich am Sonntag besucht habe. Auch heute gehe ich zu Fuß zum Treffpunkt. Damit die Wegfindung klappt habe ich mir die Route aufgeschrieben.
Als ich schon seit einer Weile unterwegs bin fällt mir auf das ich meine Wegbeschreibung zu Hause vergessen habe. Ich habe keine Lust sie zu holen und versuche es ohne.

Tatsächlich erreiche ich den Bahnhof auch ohne Beschreibung recht schnell. Ich bin mal wieder zu früh. Diesmal 20 Minuten.

Der Treffpunkt ist ein Gleiß im Bahnhof. Genaue Informationen habe ich auf die Wegbeschreibung geschrieben, die mir jetzt nicht zur Verfügung steht. Ich rufe Sarah an um nach dem Treffpunkt zu fragen. Es ertönt eine Art "Kein Anschluss unter dieser Nummer" Signal.
Ich habe die Nummer falsch gespeichert.

Ich glaube mich erinnern zu können das wir am Gleis 1 verabredet waren. Ich ziehe mir ein Ticket und betrete den Bahnhof. Kurz nach 10 Uhr finden wir uns tatsächlich. Glück gehabt.

Wir fahren nach Yokohama.
Angekommen müssen wir über eine lange Brücke laufen. Yokohama hat einen großen Hafen. Von hier aus sehe ich ein Segelschiff. Nach dieser Brücke kommen wir in eine große Halle. Wir fahren eine lange Rolltreppe runter. An der Wand neben der Rolltreppe ist ein Gedicht von Friedrich von Schiller in Japanisch in die Wand gemeißelt. Unter den Zeilen in japanisch steht der Text in Leuchtbuchstaben auf deutsch.

Bei dieser Halle handelt es sich um ein Einkaufszentrum. Vor dem Einkaufszentrum befindet sich eine große Skulptur aus glänzendem Stahl. Ich weiß nicht was sie darstellt, sieht aber interessant aus.


Hier in Yokohama gibt es eine berühmte China Town. Hier wird ein breites Spektrum an chinesischen Essen angeboten. Leider zu horrenden Preisen. Dieser Stadtteil ist sehr beliebt bei Touristen.
Neben vielen Restaurants gibt es noch viele Souvenir Shops die vor allem Schlüsselanhänger in Panda und Peperoni Form anbieten. Echt Chinesen scheint es hier aber nicht zu geben, die Leute die die Geschäfte betreiben machen auf mich einen sehr japanischen Eindruck.


Wir schauen uns noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten an von denen ich die Namen nicht kenne.
Hier befindet sich ein Hafen mit einem sehr Interessanten Design.
Ein Pärchen macht seine Hochzeitsfotos hier. Dieser Ort scheint beliebt dafür zu sein.

Später setzten wir ins in einen Park und unterhalten uns. Anschließend gehen wir in ein Restaurant und essen Tonkatsu. Es ist im Grunde ein Schnitzel. Der Unterschied liegt darin, dass Japaner Meister des planierens sind.


Es wird spät und Sarah muss heute noch Arbeiten also machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Auf den Rückweg fahren wir mit einem anderen Zug der nach Shibuya fährt. In Shibuya trennen sich unsere Wege.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen um mir den Meijin Shrine hier in der nähe anzusehen.
Als ich ankomme sind die Tore bereits geschlossen, Abends gibt es hier wohl keinen Zutritt. Ich gehe zurück zum Bahnhof.

Im Bahnhof nehme ich ein Video von der Kreuzung in Shibuya auf. Um diese Uhrzeit sind unglaublich viele Menschen unterwegs.
Im Bahnhof hängt ein großes Bild. Ich denke das Bild thematisiert  das Grauen der Atombombenabwürfe über Japan.



Montag, 10. September 2012

Tanzfestival und Takoyaki

09.09.2012

Ich stehe um 8 Uhr auf. Ich bin Heute mit Yuniko im Kiba Park verabredet. Ich kenne sie von Couchsurfing.
Wir wollen uns allerdings an der Kikukawa Station etwa 10 Minuten weg vom Park treffen und zu Fuß zum Park gehen.
Im Park soll es heute ein Tanzfestival und einen Flohmarkt geben.

Ich verlasse das Haus und gehe zur U-Bahn Station in Asakusa. Als ich ankomme schaue ich auf die Uhr. Es ist 9.30 Uhr. Wir sind für 10.30 Uhr verabredet. Wenn ich die U-Bahn nehme bin ich viel zu früh dran.
Ich denke eine Stunde ist genug Zeit um zu Fuß zu gehen, also gehe ich los. Ich habe mir nur die U-Bahn Stationen aufgeschrieben in denen ich Umsteigen muss. Die genau Position der Haltestelle zu der ich nun muss habe ich nur ein mal kurz auf Google Maps gesehen. Ich kenne also nur die grobe Richtung in die ich muss. Ich werde das schon irgendwie finden.

Als erstes überquere ich die Brücke in der nähe der U-Bahnstation in Asakusa. Mein Ziel liegt auf der anderen Seite des Flusses. Anschließend laufe ich den Fluss entlang nach Süden. Ich glaube mich zu erinnern nach 4 oder 5 weiteren Brücken nach Osten abdrehen zu müssen.
Nun Frage ich einen Passanten nach dem Weg. Sie hat zunächst keine Ahnung wo ich hin muss, kann mir dann aber doch einen Tipp geben. (Was ich bemerkenswert finde ist das ich später auf den Rückweg zufälliger weise genau den Gleichen Heimweg nehme.)
Etwas später frage ich noch eine andere Person nach dem Weg. Er erklärt mir, dass mein Ziel noch etwa 20 Minuten weit weg ist und ich besser die U-Bahn nehmen sollte und zeigt mir anschließend den Weg zur nächsten U-Bahn Station. Ich bedanke mich und gehe in die U-Bahn runter.
Allerdings nur um fest  zu stellen in welche Richtung die Züge fahren. Ich verlasse die U-Bahn Station wieder und folge der breiten Straße unter der die U-Bahn verläuft.
Ich muss zur Kikukawa Station. Ich sehe auf einem Schild eine U-Bahn Station der das Kanji für "kawa" enthält. Das ist eines der wenigen Kanji die ich kenne. Ich hoffe, dass dies die Richtige Station ist und gehe dort hin.
Tatsächlich. Nach ziemlich genau einer Stunde stehe ich vor der richtigen U-Bahn Station.

Yuniko ist noch nicht da. Ich rufe sie an und sie sagt mir, dass sie 10 Minuten länger braucht, da sie zu Fuß unterwegs ist. Ich warte also.

Heute morgen habe ich eine Flasche Wasser die überNnacht im Tiefkühlfach lag mit genommen. Ich möchte ein Schluck trinken aber dabei bleibt es auch. Der größte Teil des Wasser ist trotz Bullen Hitze immer noch gefroren. Der Rucksack scheint gut zu isolieren.

Als Yuniko ankommt ist sie nicht alleine, Nina aus den Niederlande ist bei ihr. Zusammen gehen wir zum Park.
Schon aus der ferne hört man die Musik.
Im Park angekommen setzten wir uns in die Zuschauerreihen und schauen den Tänzern zu.
Es scheint eine Art Wettbewerb zu sein. Eine Tanzgruppe nach der anderen geht auf die Bühne und macht ihre Aufführung.
Die Gruppengröße variiert dabei stark, von 2 bis 30 Tänzern. Vielleicht sogar mehr.
Es treten unglaublich viele Tanzgruppen an. Ich glaube es sind mehr Tänzer im Park als Zuschauer.

Yuniko erklärt mir, dass die Musik zu der hier getanzt wird alte Fischer Lieder aus Osaka sind. Auch die Art des Tanzes stammt aus Osaka. Viele Aufführungen sind allerdings modern gestaltet.
Die Musik gefällt mir und manche Tanzgruppen zeigen eine extrem aufwändige Aufführung.


Dann gibt es eine Pause. Zwei Männer im Power Ranger Outfit betreten die Bühne und sorgen für Stimmung in typischen Posen.

Anschließend wird ein Lied angestimmt und extrem viele Menschen gehen auf und vor die Bühne um zu diesem Lied mit zu Tanzen.
Es herrscht eine tolle Stimmung.
Hiervon habe ich ein Video gemacht. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem Aufnehmen von Videos und mache ein paar Fehler. Ich werde das Video vielleicht trotzdem hoch laden.

Es ist heiß und das Festival hört einfach nicht auf. Es kommt eine Tanzgruppe nach der anderen. Das geht schon seit Stunden so und scheint auch noch eine längere Zeit so weiter zu gehen. Wir haben genug gesehen und entschließen uns den Park zu verlassen.
Wir gehen zunächst in ein Cafe und essen etwas Gebäck. Danach gehen wir in einen Supermarkt und kaufen ein. Im Anschluss möchten wir zu Yuniko in die Wohnung und Takoyaki machen. Hierzu kaufen wir die nötigen Zutaten.
Takoyaki sind mit Oktopus und anderen Dingen gefüllte Teigkugeln. Der Teig ist vergleichbar mit dem von Pfannkuchen. Sie werden in einem dafür speziellen "Waffeleisen" zubereitet.
Ich verstehe nur nicht ganz wieso Oktopus drinnen sein muss. Die Kugeln könnte man eigentlich mit allem möglichen füllen.

In der Wohnung angekommen bereiten wir alles vor. Nach und nach treffen noch mehr Gäste ein. Am ende sind 9 Leute um einen kleinen Tisch im Wohnzimmer versammelt.
Wir dann beginnen wir mit der Zubereitung der Takoyaki.

Ein spezielles "Waffeleisen" steht in der Mitte des Tisches und der Flüssige Teig wird in die Formen des Geräts gegossen. Anschließend werden Oktopus Stücke, Salat und kleine Garnelen in die flüssige Masse gegeben. Nachdem der Teig beginnt fest zu werden, werden die Kugeln in den Formen mit langen Zahnstochern gewendet.
Dann ist die erste Ladung fertig.


Es ist ein lustiger Abend. Um etwas nach 1 Uhr wird er beendet. Die Gastgeberin muss morgen noch Arbeiten.
Um diese Uhrzeit fahren keine Züge mehr. Ich gehe also zu Fuß nach Hause. Für den Rückweg brauche ich keine Stunde mehr.

Freitag, 7. September 2012

Erkundung zu Fuß

07.09.2012

Heute möchte ich mal auf die U-Bahn verzichten und eine längere Strecke zu Fuß zurücklegen. Ich möchte sehen was ich auf der Straße alles entdecken kann.
Ich gehe also los. Ziel ist mal wieder Akihabara. Mein Bruder hat gelesen was ich zu Yodobashi Camera geschrieben habe und hat mich darum gebeten ihm ein Bild der besagten großen Auswahl zu präsentieren.

Nicht weit weg von meiner Unterkunft ist eine Einkaufspassage. Neben einer Pachinko Halle stehen eine große Menge Fahrräder. Ich weiß nicht wieso sie hier stehen aber es sind viele.



Das erste Bild zeigt Fahrräder bis zum Ende der Straße. Das zweite Bild wurde vom Ende der Straße aufgenommen und zeigt wie es hinter der Kurve aussieht.

Auf den Weg entdecke ich einen Laden der allerlei Trödel anbietet. Das besondere an den Laden ist die Art in der die Waren gelagert sind. Das schaffen so noch nicht mal die Ludolfs.


Der kleine Spalt in der Mitte rechts ist zum durch gehen. Der Gang ist ein wenig dunkel, darum kann man die Person die am Ende des Ganges steht nicht erkennen.

Trotz des langen Fußmarsches entdecke ich sonst nichts was mir außergewöhnlich auffällt.

In Akihabara angekommen sehe ich dieses Schild.
Anscheinend verfügt das Rote Kreuz in Japan über magische Heilerinnen.


Ich gehe wieder in Yodobashi Camera und nehme ein paar Fotos auf.
Hier ein Beispielfoto für die Auswahl an Kamerastativen in diesem Laden.



Des weiteren probiere ich hier noch ein paar Objektive für meine Kamera aus. Beim ausprobieren bleibt es auch. Die Preise sind etwas höher als in Deutschland.

Anschließend durchforste ich noch einen anderen Laden der Figuren anbietet.

Bald ist es 18 Uhr und die Sonne geht unter. Ich mache mich wieder auf den Heimweg.

Auf dem Heimweg nehme ich noch ein paar Bilder von den Straßen auf. Es ist in Wirklichkeit dunkler als die Bilder zeigen.

Donnerstag, 6. September 2012

Treffen in Shibuya

6.09.2012

Heute bin ich mit Chie in Shibuya unterwegs.
Wir treffen uns vor dem Bahnhof in Shibuya. Treffpunkt ist die Statue eines Hundes die genau vor dem Bahnhof steht.
Der Hund dem die Statue gewidmet ist hört auf den Namen Hachiko.
Er ist jeden Tag um die gleiche Zeit zum Bahnhof in Shibuya gegangen um seinen Besitzer abzuholen. Eines Tages kam sein Besitzer nicht mehr nach Hause. Er starb an einer Hirnblutung.
Trotz des Todes seiner Besitzers kehrte Hachiko jeden Tag um die gleiche Zeit zum Bahnhof zurück um auf ihn zu warten. Sein Besitzer starb 1925. 1932 mache ein Artikel in der Tokyoter Zeitung Hachiko im ganzen Land bekannt, der zu dieser Zeit immer noch jeden Tag zum Bahnhof ging um sein Herrschen abzuholen. Hachiko gilt seit dieser Zeit als der Inbegriff der Treue.
Er hat fast 10 Jahre lang auf sein Herrschen gewartet als er verstarb.
Die Statue vor dem Bahnhof ist der beliebteste Treffpunkt in Japan, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt, so viele Menschen wie hier sind.

Es ist Mittag und wir haben Hunger. Wir gehen in ein Restaurant. Hier gibt es etwas was sich Omuraisu nennt. Auf deutsch Omlet Reis oder Reis Omlet wie man möchte. Hierbei handelt es sich um eine Portion Reis die in ein Omlet eingewickelt ist und mit einer Soße serviert wird.
Anschließend gehen wir durch ein paar Geschäfte bummeln. Hier gibt es einen Laden der sich Don Quijote nennt. Hier wird alles verkauft was man im Haushalt braucht, inklusive Möbel. Die Räumlichkeiten sind so voll gestopft mit Waren, dass ich die Gänge teilweise nicht durchqueren kann. Der Rucksack auf meinen Rücken verhindert, dass ich mich dünn machen kann.
Später fragt mich Chie ob ich Lust habe auf Karaoke. Ich erkläre das ich so gut wie keine Liedtexte kenne. Ich denke sie hat meine Erklärung als ein "nein" interpretiert weil sie anschließend nicht mehr darüber redet.
In Japan sagt man nicht "nein". Man gibt eher eine Erklärung darüber ab wieso etwas gerade in dieser Situation unpassend ist. Das ist als ein "nein" zu verstehen. Ich denke genau das ist hier passiert. Eigentlich war ich interessiert. Das nächste mal sage ich einfach "ja".

Wir setzten uns in ein McDonalds da es draußen anfängt zu Regnen. Die Cola im McDonals in Japan schmeckt richtig intensiv nach Cola. Das Problem ist, dass wirklich der halbe Becher voll mit Eis ist.
Wir sind im 3. Stock mit Blick auf die Straße. Viele Menschen laufen durch die Straßen. Wir unterhalten uns etwas.

Dabei habe ich folgendes erfahren.

Ich greife das Thema auf, weil sich gerade in Shibuya junge Menschen aus der ganzen Stadt treffen und es mir darum schnell ins Auge fällt.
In Japan tragen alle Schüler ab der Junior Highschool eine Uniform. Jede Schule hat seine eigene Uniform. Mädchen tragen Röcke, Jungen etwas was mehr oder weniger einen Anzug ähnelt.
Das Design der Uniformen variiert von Schule zu Schule ziemlich stark.
Besonders auffällig sind die Mädchen Uniformen. Sie variieren von dem was man unter einer Schuluniform versteht bis zu etwas was einem feuchten Männertraum entsprungen sein muss.
Ich kann teilweise nicht nachvollziehen wie es solche Uniformen auf eine Schule schaffen. Ich unterstelle den Schulleitern bedenkenswerte Neigungen.
So haben manche Uniformen besonders kurze Röcke. Als ob das nicht genug ist, neigen manche Schülerinnen noch dazu den Rock hoch zu krempeln um sie noch kürzer zu machen.

Bemerkenswert finde ich, dass viele Schülerinnen sich nicht wegen dem Ruf einer Schule für eine Schule entscheiden, sondern ausschließlich weil sie die "schönste" Uniform hat.
Mir scheint es so, dass gerade die japanische Jugend extrem Oberflächlich ist. Für diese Feststellung hätte ich diese Information allerdings nicht gebraucht. Ich bin gerade in Shibuya, hier springt einen diese Tatsache förmlich ins Auge.

Es ist mittlerweile 17 Uhr. Wir verlassen den McDonalds um uns auf den Heimweg zu machen. Vom Bahnhof aus hat man einen guten Blick auf die Kreuzung in Shibuya. Ich mache von hieraus ein Video von der Kreuzung. Leider sind aufgrund des Regens nicht so viele Menschen unterwegs.

Anschließend verabschieden wir uns und ich steige in die U-Bahn zurück zur Unterkunft.